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Restauration Beta Coupe
Ein Bericht von Thomas Kreutzer. Teil 3
Die in diesem Beitrag wiedergegebenen technischen Daten und Verfahren werden nach bestem Wissen weitergegeben. Sollte wider Erwarten ein Fehler enthalten sein, so können Webmaster und Autor nicht dafür haften.


Was war nur mit dem Motor los?

Der Motor drehte sich nicht, er war blockiert. Er musste zerlegt werden, um die Ursache zu ergründen und das Grauen zeigte sich, nach dem der Zylinderkopf demontiert wurde. Das war bisher das Schlimmste was ich bis jetzt gesehen hatte.



Der Motor war durch das lange stehen total festgerostet und auf dem Kolben war ein Kristallzüchtung entstanden. Beim weiteren zerlegen zeigten sich noch viel mehr weiße Kristalle.



Die Kurbelwelle wurde entfernt und die Zylinder wurden mit Schleifpapier leicht gereinigt. Mit Rostlöser und mit vorsichtigen Hammerschlägen konnten dann die Kolben von unten nach oben heraus geschoben werden.



Nach dem Reinigen sah man genau den Rostfraß im zweiten und dritten Zylinder. Mit einer Messuhr maß ich an der schlimmsten Stelle 0,2mm.



So, jetzt war guter Rat teuer, für den Torsten. Woher sollte er jetzt einen günstigen 2 Litermotor bekommen? Ah, es gibt ja noch Ebay. Torsten geht ins Netz und hat gleich das richtige gefunden. Einen alten, halb zerlegten Motorblock, mit Zylinderkopf, aber in Österreich. Er steigert wieder mit und bekommt den Zuschlag für einen Euro. Er schreibt den Verkäufer gleich an und fragt, was der Versand nach Deutschland kostet, aber der Verkäufer schweigt. Torsten versucht mit ihm mehrmals Kontakt auf zu nehmen, aber ohne Erfolg. Torsten ist deprimiert. Thomas hat aber eine gute Notlösung. Er hat noch einen 1,6 Litermotor, mit 100 PS. Diesen kann Torsten haben, er muss ihn nur zerlegen, reinigen und neu abdichten. Torsten ist wieder begeistert und legt auch gleich wieder los.

Ein neuer Motor wird aufgebaut!

Torsten baut sich einen alten 1,6 Litermotor auf. Als erstes wird dieser zerlegt.



Gereinigt!



Dann wurde abgeklebt.



Und dann lackiert.



Das Getriebe natürlich auch.



Jetzt wird wieder alles zusammengebaut.



Aber halt, Torsten, meinte Thomas. Der Motor sieht schon klasse aus und ich glaube, das 100PS doch etwas wenig sind. Jetzt nimmt Thomas den Motoraufbau in die Hand und optimiert das Ganze etwas. Als erstes zerlegt er den Zylinderkopf und reinigt die Ventile.



Die Einlasskanäle werden auf 35mm vergrößert, auf der Fräsmaschine.



Die Dichtung wird aufgelegt und man sieht, obwohl der Einlass auf 35mm erweitert wurde, dass die Dichtung viel zu groß ist. Dieser Übergang wird mit der Hand nachgearbeitet.



Jetzt wird nachgearbeitet.



Die Dichtung wurde entfernt und als Schablone auf den Ansaugstutzen geschraubt. Dort muss auch sehr viel nachgearbeitet werden.



Die Nacharbeit erfolgt!



Die Vergaserseite wird auch nachgearbeitet.



Die Ventile werden eingeschliffen und auf Dichtheit überprüft. Dann werden die Nockenwellenkästen auf den Kopf geschraubt, Nockenwellen eingebaut und das Ventilspiel wird eingestellt. Das neue Dichtungen, Simmerringe und Ventilschaftdichtungen zum Einsatz gekommen sind, braucht man eigentlich nicht zu erwähnen.



Zum Schluss wurde alles noch zusammen gebaut und als Sahnestück hat Thomas die Ventildeckel und den Ansaugstutzen mit Strukturlack lackiert. Den Lanciaschriftzug wurde an der Fräsmaschine leicht überfräst, dadurch sieht das Ganze sehr edel aus.



So, der Motor war soweit fertig, aber was ist eigentlich mit der Karosserie? Das nächste Kapitel kommt bestimmt!