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1. Konzeption
2. Serien und Versionen
2.1 Erste Serie
2.2 Zweite Serie
2.3 Dritte Serie
3. Technische Daten
4. Produktions-Daten
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1. Die Konzeption

Das erste Modell der Beta-Baureihe wurde im November 1972 auf dem Turiner Automobil- Salon vorgestellt. In Italien wurde diese Schräg- heck-Limousine als Beta Berlina, in England als Beta Saloon und in Deutschland als Beta Limousine bezeichnet.
Die Stylingarbeit wurde beim Centro Stile Fiat in Auftrag gegeben. Einerseits war die interne Design-Abteilung und der freie Mitarbeiter Pietro Castagnero mit dem Entwurf der Coupé- variante ausgelastet, andererseits stand kein ausreichendes Budget zur Verfügung um einen renomierten Karroserie-Schneider wie Bertone oder Pininfarina zu beauftragen. Das Ergebnis war eine wenig aufregende, aber durchdachte und praktische Limousine. Anfang der 70er Jahre waren Schrägheck-Limousinen eher selten im Straßenverkehr anzutreffen. Der Vorteil einer solchen Konstruktion ist die gute Raumausnutzung, was damals auch von Publikum und Presse gewürdigt wurde. Erste Fahrberichte der Presse lobten den hohen Komfort, die Spurtreue, die Wirkung der Bremsen (siehe Kapitel Beta Grundlagen), die feinfühlige Lenkung und das neutrale Fahrverhalten.

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Bild 1:
Die Konzeption.
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2. Serien und Versionen

Erste Serie (1972-1975)

In der ersten Serie wurden drei Motoren angeboten:

  • 1400 (828 AB.2)
  • 1600 (828 AB.0)
  • 1800 (828 AB.1)

Die beiden größeren Motorvarianten konnten mit einem LX-Paket kombiniert werden. Dieses Paket bot eine luxoriösere Innenausstattung. Zur Serienausstattung aller Modelle gehörte u.a. Zusatzinstrumente (Drehzahlmesser, Wassertemperatur, Öldruck und -temperatur), Sicherheitsglas, Doppelscheinwerfer und insgesamt zwölf (!) Kontrollleuchten für Fahrzeugfunktionen. Warnlichter in den Türen leuchten auf, wenn diese geöffnet werden Diese besondere Sicherheits-Funktion wurde schon in den Modellen der Fulvia-Baureihe verwendet.
Die Serienausstattung der 1600er und 1800er Modelle umfasste zusätzlich:

  • Selbstregulierung der Scheinwerfer, abhängig vom Beladungszustand.
  • Intervall-Schaltung der Scheibenwischer.
  • Getönter Streifen im oberen Frontscheiben-Bereich.
  • Kopfstützen.
  • Zweifarbige Velour-Ausstattung.
  • 175er Bereifung (statt 155er beim 1400).

Als Extras waren erhältlich:

  • Getönte Scheiben.
  • Schiebedach.
  • Elektrische Fensterheber.
  • Lederausstattung.
  • Klimaanlage (nur 1600 und 1800).

Äußerlich kann man die Modelle außer an der Bezeichnung am Heck durch die Anzahl und Ausführung der Leisten im Kühlergrill ekennen:

  • 1400: sieben schmale schwarze Leisten.
  • 1600: sieben schmale Chrom-Leisten.
  • 1800: fünf breite Chromleisten (in manchen Ländern sieben).

Im Jahr 1974 wurde die Modellreihe um eine Version mit einem 1,3-Liter-Motor erweitert. Intern wurde das Modell 828 BB.3 genannt. Streng nach der Namens-Konvention (AB, BB, CB....) müsste es also die zweite Serie sein. Die zweite Serie hat aber die Endung CB. In den Fahrleistungen unterschied er sich nur unwesentlich vom 1400. Das äußere Erscheinungsbild gleicht dem 1400.
Auf dem Turiner Automobil-Salon 1974 wurde eine Variante mit Erdgas-Betrieb gezeigt. Eine größere Stückzahl wurde meines Wissens nicht hergestellt.

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Zweite Serie 1975-1979

Im Herbst 1975 wurde die zweite Serie des Beta Berlinas vorgestellt. Sie unterscheidet sich sowohl in der Motorisierung als auch im Erscheinungsbild:

  • 1300 (gleicher Motor wie 828 BB.3)
  • 1600 (Überarbeitung des Vorgänger-1,6)
  • 2000 (neuer Motor, Ersatz des 1,8)

Die Karosserie der zweiten Serie ist an einem größeren Dreiecks-Fenster hinter der C-Säule erkennbar. Das Erscheinungsbild wirkt dadurch gestreckter und die Sicht nach hinten ist besser. Die Doppelscheinwerfer befinden sich nun gemeinsam hinter rechteckigem Glas. Die Seitenlinie wird durch Zierleisten bereichert. Die Warnlichter in den Türen fielen dem Rotstift zum Opfer.
Die 1300er Version ist weiterhin am schwarzen Grill erkennbar. Der 1400 wurde aus dem Programm genommen, wahrscheinlich deshalb, weil der Unterschied zum 1300 zu gering war.
Mit der zweiten Serie wurde für den 1600 und 2000 ein Automatik-Getriebe vorgestellt. Entwickelt wurde es von Automotive Products in Großbritanien, hergestellt von Lancia selber in Verrone. Es verfügt über drei Gänge und lässt sich im bekannten PNRD-Schema bedienen. Der erste und zweite Gang kann - wie bei vielen anderen Automatik-Getrieben auch - gesperrt werden. Lancia ergänzte die Automatik-Versionen mit einem System zur Leerlaufstabilisierung um dem Wiederstand des Wandler-Schlupf beim Stillstand entgegenzuwirken.
Innerhalb der zweiten Serie wurden 1978 Änderungen an den Motoren vorgenommen. Sie wurden mit einer elektronischen Zündung ausgestattet und ein System zur Vermeidung eines zu fetten Gemisches beim Einsatz der zweiten Stufe des Registervergasers wurde installiert. Änderungen im Ansaugsystem wurden vorgenommen. Die Leistung des 2-Liter-Motors ergab nun 115 statt 119 PS. Das Drehmoment dieses Motors wurde von 177 Nm auf 179 Nm gesteigert.
Der Hubraum der 1,3-Liter-Version wurde von 1297 qcm auf 1301 qcm erhöht. Grund dafür waren die eigenartigen italienischen Autobahn-Gesetze, welche Autos mit mehr als 1,3 Liter Hubraum eine höhere Geschwindigkeit zubilligte.

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Dritte Serie 1979-1981

Die dritte Serie wurde 1978 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Die Motoren waren identisch zu den Aggregaten der überarbeiteten zweiten Serie. Der 1300 wurde aus dem Programm gestrichen. Äußerlich lassen sich die Modelle der dritten Serie leicht am Kühlergrill erkennen: Mit dieser Reihe besann sich Lancia auf seine Vergangenheit und führte ein Design ein, welches Anleihen an die Kühlergrill-Gestaltung vergangener Jahre (z.B. Aurelia) nimmt. Auch die Motorhaube passte sich dem Erscheinungsbild an und erhielt Sicken, welche die Form desKühlergrills unterstützen.
Das Design des Cockpits wurde grundlegend neu gestaltet. Die Formgebung würde man selbst in der heutigen Zeit eher in einer kühnen Zukunfts-Studie erwarten als in einem Serien-Auto. Die Instrumente und Schalter sind in insgesamt 25 verschiedenen ovalen bis runden Vertiefungen untergebracht. Trotz dieser Vielfalt an Bedienelementen wirkt die Gestaltung sehr homogen. Die Front des Armaturenbrettes wird in ihrer Linie nicht unterbrochen und setzt sich sogar bis in die Türen fort. Unter ästhetischen Gesichtspunkten ist die Gestaltung für mein Empfinden ein Augenschmaus. Allerdings muss zugegeben werden, dass die Ergonomie bei der Bedienung nicht höchste Priorität hatte. Designer war Mario Bellini, der sich in Italien schon mit der Formgebung von Stühlen und Tischen, Büromaschinen sowie HiFi-Equipment einen Namen gemacht hatte.
Als Zusatzausstattung war u.a. ein zentrales Warnsystem ("Check-Control") erhältlich, mit dem sich einwandfreies Funktionieren der Beleuchtung, der Bremsflüssigkeitsstand und der Zustand der vorderen Bremsbeläge kontrollieren lässt. Im Preis lag der Beta Berlina 2000 mit 20490 DM im Jahr 1980 deutlich über seinen Konkurrenten Alfa Romeo Giulietta 2.0 (19690 DM) und Fiat 132-2000 i-e (17990 DM). Im Jahr 1981 wurde die Produktion der dritten Serie eingestellt.

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3. Technische Daten

Erste Serie:
1300
1400
1600
1800

Zweite Serie:
1300 bis 1978
1300 ab1978
1600
2000 bis 1978
2000 ab 1978

Dritte Serie:
1600
2000

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4. Produktions-Daten



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